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Stuttgart, 31.01.2022 

HZV-Pädiatriemodul der AOK Baden-Württemberg:
MFA mit SOPASS-Weiterbildung entlasten seit Januar Kinderarztpraxen

Seit Jahresbeginn übernehmen die ersten zehn Sozialpädiatrie- und Präventions-Assistentinnen (SOPASS®) Beratungs- und Präventionsleistungen und entlasten so Kinder- und Jugendärzte im Selektivvertrag. Studien belegen, dass sich diese Angebote und engmaschige Beratungen sehr positiv auf die Gesundheit im späteren Erwachsenenalter auswirken. Den Einsatz einer SOPASS® fördern die Vertragspartner mit einem Honorarzuschlag von fünf Euro pro Quartal für jede sozialpädiatrische Beratung und Koordination oder Vorsorgeuntersuchung. 401 Ärztinnen und Ärzte nehmen derzeit am HZV-Pädiatriemodul der AOK Baden-Württemberg teil.

130 Unterrichtseinheiten (UE) werden bei der Deutschen Akademie für Prävention und Gesundheits-förderung im Kindes- und Jugendalter (DAPG) absolviert. Weitere 20 UE zu selektivvertraglichen Themen übernimmt das Institut für fachübergreifende Fortbildung und Versorgungsforschung der MEDI Verbünde (IFFM e.V.). „Die Schulungen erfolgen durch Experten der AOK Baden-Württemberg und der MEDIVERBUND AG. Das neue Weiterbildungsangebot für MFA im Selektivvertrag wurde gemeinsam mit der DAPG entwickelt und mit einem Akronym geschützt”, so der stellvertretende Vorsitzende von MEDI Baden-Württemberg und Chef des IFFM Dr. Norbert Smetak. Die Ausbildung finden je nach Pandemielage als Präsenz- und/oder Digitalunterricht statt. Für Online-Schulungen der Vertragspartner steht der MEDIVERBUND CAMPUS zur Verfügung – eine 2020 gestartete digitale Fortbildungs- und Vernetzungsplattform: „Gerade während der Coranapandemie sind Online-Fortbildungsangebote unverzichtbar und ermöglichen große Zeitersparnisse“, so Smetak weiter.

Dr. Roland Fressle, Vorsitzender des BVKJ Baden-Württemberg, erläutert: „Wir sind froh, dass dieersten SOPASS® jetzt starten konnten. Wir haben zunehmend Nachwuchssorgen und die Beratungsleistungen nehmen nicht nur coronabedingt immer mehr Zeit in Anspruch. Die SOPASS® kannuns daher wirkungsvoll entlasten, und ihre Arbeit wird verantwortungsvoller und interessanter und wertet so das Berufsbild der MFA auf. Nicht zuletzt kann sich die erweiterte Qualifikation auch vorteilhaft auf ihre Position in der Praxis auswirken.“ Zudem sind bei Bedarf 120 UE der Ausbildung auch auf das Fachwirtstudium in der ambulanten medizinischen Versorgung anrechenbar.

Die SOPASS® unterstützt die Praxen vor allem in der Präventionsarbeit. Beispielsweise berät sie Familien im Rahmen der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen zu Impfungen, Ernährungs- oder Mediennutzungsgewohnheiten sowie bei psychosozialen Fragen. Dabei ist sie nicht nur Beraterin, sondern auch Motivatorin und zentrale Ansprechpartnerin für Eltern und Kinder. Im Schulungsteil der DAPG werden folgende Themen vertieft: Kommunikation, Gesprächsführung, Entwicklungspsychologie, Prävention im Kindes- und Jugendalter und sozialpädiatrische Inhalte wie Entwicklungsfürsorge und -diagnostik oder Sicherung des Kindeswohls. Der vom IFFM organisierte Ausbildungsteil beschäftigt sich vor allem mit selektivvertraglichen Regelungen, Abrechnungsmodalitäten sowie medikamentösen bzw. nicht-medikamentösen Therapien und den AOK-Angeboten für ihre jungen Versicherten und deren Eltern.

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, kommentiert: „In der ambulanten Versorgung benötigen wir vermehrt unterstützendes Praxispersonal, um den zunehmenden Versorgungsbedarf dauerhaft bewältigen zu können. Die im Rahmen der Selektivverträge explizit geförderte SOPASS® erweitert die Qualifikation für die nichtärztlichen Fachberufe, und sie ist ein wichtiger Schritt zur notwendigen Entlastung der Kinder- und Jugendpraxen. Ich bin zuversichtlich, dass die SOPASS®, ebenso wie die VERAH® in der Hausarztpraxis, zu einer Erfolgsgeschichte wird.“

Weitere Informationen:

 

Kontakt für Presseanfragen:

AOK Baden-Württemberg – Telefon: 0711 2593-229, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
BVKJ Landesverband Baden-Württemberg – Telefon: 0172 741 8803
MEDI Baden-Württemberg – Telefon: 0711 806079-223